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Sonntag, 22. März 2020

Die erste Worringer Fernsehsitzung

Jedes Jahr die gleichen Fragen. Welche Kostüme zieht man im Rosenmontagszug an? Wer wird Dienstagsprinz? Wie lautet das Sitzungsball-Motto??? Im Jahre 2000 waren die Grielächer besonders kreativ und vor allem fleißig. Wir wollten die erste Worringer Fernsehsitzung machen! Vor allem wollten wir, dass alle möglichst lange glauben dass wir eine Fernsehsitzung machen …

So wurde kein Aufwand gescheut und mit einem großen Stab ging es in die Planungsphase. Ein roter Faden wurde ersponnen, der die Sitzung begleiten sollte: Die Saalwette. Natürlich eine grielächerne Saalwette. Auf der Sitzung wurden also drei Saalwetten „präsentiert“. Oder anders gesagt: Zwei der Saalwetten waren eher Rohrkrepierer, denn es sollte eine ganz bestimmte werden. Warum? Dazu müssen wir wieder an den Anfang der Idee springen.
Was braucht man eigentlich für eine Fernsehsitzung? Eine geniale Idee, massenhaft Technik und viel Brimborium!

Das Brimborium fand statt in Form eines Casting vor den Türen der Kreissparkasse Köln. Die Grielächer waren also einer der Wegbereiter für die spätere Casting-Show-Welle! Das Casting wurde mit Plakaten angekündigt und es wurden zahlreiche „Interviews“ durchgeführt und natürlich auch gefilmt. Die Casting-Szenen dienten später als Einstimmung für den Einlass in den Sitzungssaal. Damit wurde der Grundstein für die Neugier gelegt. Was machen die Grielächer? Eine Fernsehsitzung? Von „Die spinnen doch“ bis „Welcher Sender überträgt“ gab es fortan zahlreiche Meinungen und Gerüchte, die auch noch lange nach der Sitzung anhielten.

Als nächstes standen die Planung der Technik und die Umsetzung der Idee an. Die Idee war die Saalwette und die sollte dafür sorgen dass ein Schützenzug auf dem Sitzungsball einzieht. Also wurde der Schützenzug „Jägerzug Edelweiss Frimmersdorf“ gefragt ob man sich dieser tollkühnen Idee anschließen wollte. Ja, Sie wollten! Aus dramaturgischen Gründen wurde der Schützenzug in Dormagen „beheimatet“, der karnevalistischen Diaspora.

Und so wurden nach der Erstellung eines Drehbuches Filmaufnahmen in Dormagen und Worringen gemacht, die durch die spätere Nachbearbeitung und geschickter Platzierung während der Sitzung als „Einspieler“, einige Sitzungsbesucher in großes Staunen versetzten. Alle Szenen wurden an einem Abend abgedreht, dank vieler Helfer vor und hinter der Kamera.

Einen Tag vor der Sitzung wurde dann die Technik aufgefahren und installiert. Es durfte bis heute der wohl größte technische Aufwand gewesen sein, um eine Sitzung in Worringen zu veranstalten: Eine Videoregie mit Mischpult, Vorschaumonitore und Zuspielgeräten auf der Bühne, Leinwand und Videobeamer, mehrere Monitore im Saal, Kameras und unzählige Kabel.

Dann ging es los! Nachdem das erste Kunststück geschaffen war, das Publikum für die „richtige“ Saalwette zu begeistern, nahm die Fernsehsitzung ihren geplanten Lauf. Immer wieder wurde „live“ zum Außenteam geschaltet, das sich um den Schützenzug bemühte. Die Einspieler sorgten für Staunen und zahlreiche Lacher.

Dann kam der Höhepunkt der Sitzung: Schaffen es die Grielächer den Schützenzug ins Vereinshaus zu lotsen? Ja, denn zum Ende der Fernsehsitzung gingen die Türen auf und der Schützenzug marschierte mit tosendem Applaus auf die Bühne.

Die Fernsehsitzung war ein voller Erfolg. Sie hat nicht nur den Besuchern sondern vor allem den Beteiligten einen Heidenspaß bereitet.

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Sessionsheft-Kamellche

Aus dem Jubiläumsheft 2014

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